FDP: Hochbrückenersatzbau: Wo blieben bisher die städtebaulichen Vorgaben?

Zum Appell der Bürgerschaft an das Land M-V, die Planung zum Hochbrückenersatzbau zu beschleunigen und die Hansestadt Wismar frühzeitig zu beteiligen, äußert sich der Vorsitzende der Fraktion Liberale Liste – FDP:
„Natürlich ist es richtig und wichtig, dass die Planungen des Landes für einen Ersatzbau der Hochbrücke langsam Form annehmen und dass die Bürgerschaft und die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig informiert und eingebunden werden. Merkwürdig ist allerdings, dass jetzt plötzlich Eile angemahnt wird, während durch jahrelange Fehlplanung Zeit vergeudet wurde. Man hätte längst viel weiter sein können, wenn man nicht dem Gespinst des Abrisses der Wismaria hinterhergelaufen wäre. Der Denkmalstatus der Wismaria war allen hinlänglich bekannt und wurde bisher schlichtweg ignoriert. Städtebauliche Vorgaben wurden von der Stadt an das Land als Bauherr nicht herangetragen, so die Aussagen seitens des Landes. Die Möglichkeiten für eine Quartiersgründung wurden nicht gesehen und genutzt, dafür wurde stoisch an der für Generationen städteplanerisch, finanziell und architektonisch mehr als kritisch zu betrachtenden Variante 4 quer über den Mühlenteich und über das Gelände einer abzureißenden Wismaria festgehalten. Das Gebiet wurde seinerzeit ohne Not aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept genommen, womit die innere Ablehnung, dort städtebauliche Vorgaben zu erarbeiten, unterstrichen wird. Das Areal bietet nah an der Altstadt, gelegen am Mühlenteich und mit Nähe zum Lindengarten Potenzial für ein neues attraktives Quartier. Nicht die Zeit war das Problem, sondern die Verweigerung der Verwaltungsspitze, städtebauliche Vorgaben für eine attraktive Stadtplanung gegenüber dem Land geltend zu machen.“

FDP für temporäre Gestaltung von Abrissbauwerken

Zum Antrag der Fraktion Liberale Liste – FDP, für den Abriss vorgesehene Bauwerke und Anlagen zur temporären Gestaltung freizugeben, äußert sich der Fraktionsvorsitzende René DOMKE:
„In der Hansestadt Wismar stehen immer wieder Bauwerke und Anlagen zum Abriss, wie zum Beispiel in den nächsten Jahren die Hochbrücke oder die Sporthalle Käthe-Kollwitz-Promenade. Derartige Bauwerke und Anlagen möchten wir Freie Demokraten temporär vor dem Abriss freigeben für eine Gestaltung im öffentlichen Raum. Es gibt vielseitige Möglichkeiten der Gestaltung, beispielsweise mit Street Art oder mit Graffiti. Viele Künstler hätten die Chance, ihr Können zu zeigen, ihre Visionen temporär umzusetzen und dies festzuhalten. Die Projekte wären zwar nur für den Moment, aber sie könnten festgehalten werden und so werden aus Momenten Ewigkeiten und wir alle könnten uns an dieser Gestaltung erfreuen, Gedanken dazu austauschen und uns der abzureißenden Bauwerke und Anlagen ganz anders erinnern. In vielen Städten wird offen mit Street Art umgegangen und zumeist wurden positive Erfahrungen damit gemacht, dass illegales Graffiti und Sachbeschädigungen rückläufig wurden, wenn andere interessante Objekte gestaltet werden können. Daher wollen wir Freie Demokraten ein Signal setzen für vielfältige Kunst im öffentlichen Raum.“