Mensa-Aus ist symbolisch für fehlende Treffpunkte in Wismar

Zu den Ankündigungen, das ehemalige Mensa-Gebäude in ein Verwaltungsgebäude der Wobau umzuwidmen, äußert sich der Vorsitzende der Fraktion Liberale Liste -FDP, René DOMKE:
„Erstens ist es wichtig, das Gebäude zu erhalten und wieder zu nutzen. Zweitens hätten wir uns eine Nutzung als Treffpunkt, als Club, als Freizeitstätte gewünscht. Dies hat nicht nur nostalgische Gründe. Es ist insgesamt kaum ein Angebot für junge und jung gebliebene Menschen in Wismar vorhanden, bei dem man sich treffen, feiern, tanzen kann. Gerade die Jugendlichen nehmen an den Wochenenden weite Wege auf sich. Um möglichen Betreibern die Eröffnung von Clubs und Tanzveranstaltungen zu erleichtern, wäre es zunächst wichtig, einen Überblick zu bekommen, wo dies überhaupt noch möglich ist und wo Auflagen eine solche Betreibung von vornherein ausschließen. Dazu gehört auch, dass der ÖPNV darauf ausgerichtet wird. Wie wären gut beraten, hier aktiver zu werden und für den Standort zu werben. Es geht ein stückweit Identifizierung mit der Heimatstadt verloren, wenn man jedes Wochenende reisen muss, um auch mal Spaß zu haben und Zeit mit Gleichgesinnten zu verbringen.“

Parkraumbewirtschaftung ist keine Daseinsvorsorge

Zum Realisierungskonzept zum Parkraumkonzept äußerte sich FDP-Fraktionsvize Peter Manthey:

 „Die Grundüberlegung eines abgestimmten Parkraumkonzeptes mit Parkraumbewirtschaftung wird von der FDP seit vielen Jahren getragen. Mit dem vorgelegten Realisierungskonzept sind aber längst nicht alle offenen Fragen beantwortet. Das Konzept wird sprachlich vom Konjunktiv durchzogen, dies lässt Spielräume und Hintertüren offen. In diversen Foren wurden seitens der Verbände, insbesondere der WWG, und seitens  vieler Anwohner und Beschäftigter neue Fragen aufgeworfen, die keinen Eingang in dieses Papier fanden. Dazu zählen Fragen der Dauer der kostenpflichtigen Kernzeit wochentags und am Wochenende, Fragen einer kostenfreien Kurzparkdauer, einer dynamischen Beschilderung, Fragen einer Sonderregelung für bestimmte Branchen und Berufsgruppen sowie Fragen der Busparkplätze. Gleichwohl sind weitere Gespräche angeboten worden, um das lebende und wachsende Konzept auf die Bedürfnisse der Interessengruppen anzupassen. Dies bleibt abzuwarten.

Nicht zustimmungsfähig für die Liberalen ist die  ausgeweitete wirtschaftliche Betätigung des EVB. Der EVB wird künftig die millionenschweren Ausschüttungen der Stadtwerke, die vorher im ÖPNV der Verlustdeckung dienten, in einer städtischen Parkraumbewirtschaftung „wegwirtschaften“. Alles unter dem Deckmantel Daseinsvorsorge, dabei werden Parkflächen andernorts längst privat bewirtschaftet. Hier sollte unternehmerisches Risiko an die Privatwirtschaft in Form einer Ausschreibung vergeben werden. Denkbar ist auch eine Public Private Partnership, an der sich Stadt und Privatwirtschaft gemeinschaftlich beteiligen, um das Risiko aber auch Gewinnchancen zu teilen. “