SPD hat hohen Schuldenstand seit 23 Jahren mit zu verantworten

Zum Artikel der SPD-Fraktion vom 10.10.2013 und den darin enthaltenen Angriff auf die Sparvorschläge der Liberalen äußert sich der FDP-Fraktionsvorsitzende René DOMKE:

„Es ist einfach typisch für die SPD-Fraktion. Man folgt seit 23 Jahren blind der Verwaltung. Gegenvorschläge, wie man nachhaltiger haushalten könnte, wie man planmäßig Schulden abbauen könnte, werden ignoriert oder als Knebelauflagen abgetan. Ja, was glaubt Herr Rickert, was ein Haushaltssicherungskonzept anderes sein soll als eine Knebelauflage, die den Zweck hat, den Haushaltsausgleich herzustellen. Und wer knebelt sich schon gern selbst, also schaut man gern zuerst auf den Geldbeutel der Bürger und Unternehmen anstatt Aufgaben- und Ausgabenkritik zu üben.

Dass Wismar 105 Mio. EUR Schulden hat, mit die höchste Pro-Kopf-Verschuldung, zahlreiche Bürgschaften, Pensionslasten und ein Kassen-kreditrahmen, quasi einen teuren Dispokredit, von 22 Mio. EURO, liegt daran, dass man der ausufernden Verschuldung 23 Jahre lang tatenlos zugesehen hat. Auch Herr Rickert und seine SPD-Fraktion müssen sich fragen lassen, was sie ihren Enkeln und nachfolgenden Generationen für einen Schuldenberg hinterlassen wollen.

Natürlich hat die Stadt viel investiert, nicht alles davon notwendig und nachhaltig, aber sie hat auch Gelder verkonsumiert in einem Maße, wie es der Größe Wismars nicht angemessen war.

Wo sind denn die Vorschläge aus der SPD oder der Verwaltung, wie man die Schulden abbauen kann, die sich seit Jahren um die 105 Mio. EUR bewegen und nach der Eröffnungsbilanz noch um einiges höher sein werden?

Die FDP-Fraktion hat seit Jahren regelmäßig gemahnt und vorgeschlagen. Nun stehen wir vor dem Dilemma, dass uns die Zinsausgaben von 4,5 Mio. EUR im Jahr fehlen für wichtige Aufgaben, die wir erhalten wollen.

Wenn Herr Rickert meint, die FDP unterbinde jegliche Entwicklung in der Stadt, so ist das zurückzuweisen. Es geht den Liberalen um nachhaltiges Haushalten, um eine schlanke effiziente Verwaltung und eine Konzentration auf die Kernaufgaben, das ist der richtige Konsolidierungskurs. Wir wollen nicht den nachfolgenden Generationen Schulden von 105 Mio. EUR hinterlassen und sämtliche Handlungsspielräume nehmen.“

FDP für nachhaltige Nutzung der Markthalle

Zur aktuellen und künftigen Nutzungskonzeption für die Markthalle äußert sich der FDP-Fraktionsvorsitzende René Domke:

„Nun steht sie da – unsere Markthalle. Schön ist sie ja geworden, aber auch schön teuer und leider von Anfang an ohne jedes Nutzungskonzept.
Etwas planlos wurde dieses letzte Prestigeobjekt der Bürgermeisterin auf die Hafenhalbinsel gestellt und nun reibt man sich angesichts der hohen Kosten und der geringen Auslastung die Augen.
In der gestrigen Bürgerschaftssitzung wurde die Diskussion von der FDP-Fraktion wieder in Gang gebracht, wie in der verbleibenden Zeit des laufenden Pachtvertrages aber vor allem auch nach Auslaufen des dreijährigen Pachtvertrages zum Ende 2014 eine möglichst kostendeckende Nutzung aussehen kann.
Es konnte eine fraktionsübergreifende Einigung erzielt werden, dass die Verwaltung aufgefordert ist, den Sachstand zu verdeutlichen und verschiedene Optionen zu prüfen. Spätestens im Oktober müssen Entscheidungen getroffen werden, wie es mit der Markthalle weitergehen soll.
Betrachtet man die jährlichen Kosten wie Abschreibung, Instandhaltung und Kapitaldienst von 103.000 EUR, so wird schnell klar, dass wir kaum eine volle Kostendeckung hinbekommen werden. Wir müssen aber angesichts der hohen Schulden und der verlorenen finanziellen Leistungsfähigkeit der Hansestadt Wismar den höchstmöglichen Kostendeckungsgrad erzielen. Wir können nicht Bürger und Unternehmen mit dem Haushaltssicherungskonzept immer weiter belasten und andererseits derartige Projekte mit dauerhaften Unterdeckungen endlos weiterlaufen lassen.
Eine Absage erteilte die FDP-Fraktion dem Antrag von SPD und CDU, ohne weitere Alternativüberlegungen auf die vereinbarten Pachterhöhungen zu verzichten. Es kann nicht die Aufgabe der Stadt sein, unternehmerisches Risiko zu übernehmen, das der Pächter seinerzeit mit seinem Konzept einging. Dies kann allenfalls die drittbeste Lösung sein, wenn keine andere Nutzung in Betracht kommt, die Pachten den wirtschaftlichen Bedingungen anzupassen und dauerhaft erhebliche Belastungen für den Haushalt in Kauf zu nehmen.“